Briefgeschäft, oh Briefgeschäft

Lange schon hat die Deutsche Post mit ihrer Sparte Brief ein Problem: In Zeiten des Internets, von Web 2.0 benötigt der Privatkunde nur selten die Dienstleistungen des Briefversands. Eine E-Mail ist schnell getippt und quasi sofort beim Adressaten – ganz ohne Briefmarke und Postboten. Und wenn eine elektronische Mail mal nicht bei ihrem Empfänger ankommen sollte, dann weist uns der Mail Daemon darauf hin und wir können im Ausschlussverfahren feststellen, ob wir in der Empfängeradresse einen Tippfehler eingebaut oder eine gänzlich falsche Mailadresse eingegeben haben. Jedenfalls ist der elektronische Mailverkehr sicher. Wenn man die Bestrebungen nach Vorratsdatenspeicherung, Bundestrojaner und Co einmal außer Acht lässt.

Der analoge Brief punktet nicht nur in Sachen Attraktivität nicht mehr, auch die Sicherheit kann der des digitalen Pendants nicht das Wasser reichen. Nicht mehr. In Zeiten, in denen die Post noch nicht in Konkurrenz zum Internet treten musste, lautete die oberste Maxime beim Abfertigen der Postsendungen „die Wahrung des Briefgeheimnisses“. Leider scheint dies heute so genau und ernst nicht mehr genommen zu werden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass binnen eines Jahres insgesamt drei Postsendungen ihre Adressaten nicht erreicht haben.

Postsendung eins enthielt eine für mich bestimmte Geburtstagskarte inklusive Geldgeschenk – die jedoch niemals ankam. Nun ist bekannt, dass die Post selbst und hochoffiziell davon abrät, Geld per Briefumschlag zu verschicken. So weit, so gut. Nur ist das keine Entschuldigung dafür, dass regelmäßig Briefsendungen verschwinden, die eine Geburtstags- oder Glückwunschkarte enthalten könnten. Denn Postsendung zwei enthielt ebenfalls eine Geburtstagskarte – diesmal jedoch ohne beigefügtes Geld. Trotzdem erreichte auch diese Sendung niemals ihren Bestimmungsort in den heimischen vier Wänden. Und wenn die Absender mich nicht nach den Karten gefragt hätten – ich wüsste selbst heute noch nicht, dass für mich bestimmte Post Verschütt gegangen ist.

Postsendung drei ist gerade frisch verschwunden und dürfte im Grunde genommen nur dadurch interessant gewesen sein, dass sie an meine Mutter adressiert war. Enthalten hat sie nämlich ein Dokument, eine Bestätigung meines geleisteten Zivildienstes für studienrelevante Angelegenheiten. Dumm nur, dass dieses Dokument nicht einfach aus Jux und Dollerei verschickt wurde, sondern sehr wohl wichtig ist. Wenn man dann eine Woche nach Einwurf des Briefes in den Briefkasten erfährt, dass dieser immer noch nicht den Bestimmungsort innerhalb der BRD erreicht hat, dann ist klar: Da ist mal wieder Post mit potenziellem Geldwert aussortiert worden. Und das kann beim besten Willen nicht sein! Denn solche Vorfälle dürften wohl kaum zur Erholung des Briefgeschäfts der Post beitragen, im Gegenteil: Es bedeutet nur mehr schlechte Presse und sorgt für negative Meinungsbilder. Letztlich ist eine Post, die die korrekte und gesicherte Zustellung der von ihr entgegengenommen Sendungen nicht mehr garantieren kann schlichtweg überflüssig. Nur: Wer soll dann Omas Glückwunschkarte zum Geburtstag an den Enkel zustellen? Deswegen, liebes Briefgeschäft der Deutschen Post, appelliere ich hier an dich: Deine alten Werte wie Zuverlässigkeit oder die Wahrung des Briefgeheimnisses müssen wieder stärker in den Fokus gerückt werden. Sonst verspielst du selbst deine Daseinsberechtigung.

Verschwendung von Nahrungsmitteln – live & in Farbe

Ja, ich gestehe: Obwohl das Format schon lange nicht mehr die Wissenssendung ist, als die es auf dem Privatsender ProSieben ursprünglich ‚on Air‘ ging, schaue ich Galileo sonntags und auch unter der Woche immer wieder mal gerne. Denn es werden doch immer mal wieder recht interessante Themen behandelt und Wissenswertes erläutert. Eine Themensparte allerdings ist in meinen Augen dermaßen überflüssig, dass ich mich stets aufs Neue aufrege, wenn sie präsentiert wird. Die Rede ist von den XXL-Geschichten, serviert von ‚Jumbo Schreiner‘. Der gute Mann tourt durch Deutschland und die Welt, um bei der Entstehung des weltgrößten Reibeplätzchens oder der Guinessbuch-Rostwurst dabei zu sein. Er ist Galileoreporter im XXL-Format und berichtet von Essensportionen Maße Xtra-Xtra-Large, ganz im Geiste der Fast-Food-Industrie.

Dass eben diese Industrie dafür verantwortlich ist, dass in Deutschland und den übrigen reichen Industrienationen immer mehr Kinder und auch Erwachsene krankhaft dick sind, scheint die Macher von Galileo nicht zu beeindrucken. Adipositas und der durchschnittlich zunehmde Körperumfang der Bevölkerung sind eine wohlstandsbedingte Volkskrankheit. Ja, Krankheit! Und dagegen sollte man etwas unternehmen, dem entgegen steuern, damit sich daran etwas ändert. Der TV-Koch Jamie Oliver hat es in Großbritannien vorgemacht und frisches Essen in die Schulkantinen gebracht, weil der britische Nachwuchs immer dicker wurde. Fertigessen und Fast Food flogen vom Speiseplan. Wenn aber hierzulande zur besten Sendezeit ein Wissensmagazin über die heimischen Mattscheiben flimmert, das Essen in XXL-Portionen immer wieder unkritisch thematisiert und den übermäßigen Nahrungsmittelkonsum noch in den Mittelpunkt rückt, dann ist das dem Gedanken nicht gerade zuträglich. Die Medienschaffenden tragen doch eine Verantwortung ihren Konsumenten gegenüber. Wie pervers bitteschön ist es, wenn im deutschen Fernsehen 14.000 Scheiben Weißbrot für einen bescheuerten Rekordversuch genutzt werden, indem man sie in vier Stufen toastet (von leicht knusprig bis absolut verkohlt) und dann mit ihnen das Konterfei Einsteins legt? Wie kann es sein, dass die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Frau Ilse Aigner, dafür wirbt, dass weniger Nahrungsmittel in deutschen Hauslten im Müll landen und im TV – noch dazu in einer Wissenssendung – das Grundnahrungsmittel Brot in rauen Mengen als ‚Baumaterial‘ benutzt wird? Und diese zweckentfremdeten Nahrungsmittel anschließend nur noch in der Mülltonne landen?

Als Zuschauer frage ich mich ernsthaft, wie es denn sein kann, dass ein Sender mit dem jährlichen Event ‚Red Nose Day‘ soziales Engeagement zeigen möchte, Hilfsbedürftige und auch Hungernde in den unterentwickelten sowie notleidenden Teilen der Welt unterstützt und dann in einem so fragwürdigen Rekordversuch Lebensmittel in Masse zu Unterhaltungszwecken verbrät. Die andere Frage die sich stellt: Wer fühlt sich dadurch unterhalten? Ich jedenfalls nicht. Aber ich bin auch kein Freund von Fast Food und XXL-Portionen finde ich per se abartig.

Hier und jetzt bleibt mir jedenfalls nur zu sagen: Liebe Leute von ProSieben und Galileo, das war wirklich ein Satz mit ‚x‘!

Update 07/11/2011

Man soll ja auch zu seinen Fehlern stehen. In diesem Fall ist bei mir vor lauter Empörung über den Rekordversuch und eine erneute XXL-Folge mit Jumbo Schreiner untergegangen, dass das verwendete Weißbrot bereits abgelaufen war und damit nicht mehr als Nahrungsmittel zählt. Und angeblich sollen die Toastbrotscheiben anschließend an Schweine verfüttert worden sein. Lecker. Wenn bei uns am Frühstückstisch verbrannter Toast aus dem Toastgerät schoss, dann bestand die Mutti darauf, dass diese Scheiben in den Mülleimer wandern. Wegen Krebsgefahr und so. Aber vielleicht bringt verkohltes und angebranntes Weißbrot dem Geschmack des Schweinefleischs auch erst den richtigen Kick?! Jedenfalls bleibe ich dabei, dass dieser Rekordversuch absoluter Blödsinn war, den ProSieben noch mitgetragen hat. Denn wie sagte die Mutti ebenfalls – mit Essen spielt man nicht. Auch dann nicht, wenn es niemand mehr (außer ein paar armen Schweinen) essen will.

Und EA rudert doch zurück

Wer hätte es für möglich gehalten: Unter dem Druck der Medien bzw. der negativen Berichterstattung über ihre Distributionsplattform Origin hat EA nun die EULA und die Nutzerbedingungen entschärft. Das liebe Verantwortliche bei EA, ist definitiv ein Schritt in die richtige Richung. Denn die wenigsten von uns Spielern sind so versessen auf einen Titel, dass wir uns im übertragenen Sinne nackig dafür machen würden. Jetzt muss die Software noch dahingehend entschärft werden, dass sie sich nicht mehr wie Spyware verhält und selbständig den Rechner abscannt. Denn genau das ist der große Aufreger im Netz und unter den (potenziellen) Käufern von Battlefield 3 oder dem Fußball Manager 12. Kein Wunder also, dass Battlefield 3 allein auf amazon.de über 2.000 Bewertungen erhalten hat (davon knapp 1.900 Mal die Minimalwertung) und dort auf eine magere und eher peinliche Durchschnittswertung von 1,5 von 5 möglichen Sternen kommt.

Nun frage ich mich, liebe Presse und liebe Spieler, wieso ihr euch in diesem Maße nicht vor Veröffentlichung von Battlefield 3 aufgeregt habt. Denn dass künftige Titel von EA an Origin gebunden werden würden und dass Battlefield 3 als Zugpferd für die EA’sche Distributionsplattform herhalten müsste, das stand bereits seit einigen Monaten fest. Ebenso wie EULA und Nutzerbedingungen der Software. Statt explizit darauf hinzuweisen oder diesen Umstand breiter in der Öffentlichkeit zu diskutieren, hat man sich auf das eigentliche Thema konzentriert. Welches auch zweifelsohne überragend ist: Das Spiel. Natürlich geht es eben darum primär in der Vorberichterstattung, aber nicht ausschließlich. Zumindest dann nicht, wenn mit dem Spiel ein Missstand einhergeht, der so nicht stehen bleiben kann und hingenommen werden muss. Zumindest dann nicht, wenn ein Stück Unterhaltungssoftware sich aufgrund der zwingenden Bindung an ein noch zu etablierendes Distributionssystem nicht nur sitten- sondern auch rechtswidrig verhält  – und dies hinlänglich bekannt ist.

Es bleibt zu hoffen, dass EA den Weg der Läuterung weiter beschreitet und Origin massiv entschärft. Wer weiß, vielleicht bricht man auch die Lanze für Steam wieder, die man als Konkurrenzplattform in Sachen Verkauf der eigenen Titel ausgesperrt hatte. Zumal Steam in Sachen Serverauslastung und Serverkapazität über Erfahrungen verfügt, die EA schlichtweg noch fehlen. Denn wenn am Erscheinungstag eines groß angekündigten und lang erwarteten Spiels allein die zwingend notwendige Aktivierung mehrere Stunden dauert, dann sind das für potenziell interessierte Publisher wie Eidos oder Ubisoft weitere Negativschlagzeilen. Denn wer möchte seine Produkte schon über ein System vertreiben, das den Kunden bewusst ausspioniert und das seine Vorteile aufgrund von Unausgereiftheiten verspielt. Kundenzufriedenheit kann so jedenfalls nicht erlangt werden.

Der ultimative Superlativ

Kennen Sie den ultimativen Superlativ? Ganz bestimmt kennen Sie ihn. Die Medien greifen nämlich immer wieder gerne darauf zurück, um zu zeigen, wie gut ein Produkt, eine Leistung etc. ist. „Der/die/das beste … aller Zeiten!“ – ein Werbespruch, der den Marketingverantwortlichen hinunter gehen dürfte, wie Öl. Nur leider ist er gar nicht so kostbar, wie der stets rarer werdende, fossile Brennstoff. Während dessen Reserven nämlich stetig weiter abgebaut werden, erschließen fuchsige (aber einfallslose) Werber und Marketingleute den Produkt-Superlativ ohne jede Scham stets aufs neue.

Nun weiß ich nicht, wie es Ihnen dabei geht oder ob Sie sich des inflationären Gebrauchs dieses Superlativs überhaupt bewusst sind. Mich als Medienkonsument nervt es einfach nur tierisch. Denn „das beste Handy aller Zeiten“ ist eben nicht das beste Handy aller Zeiten, allerhöchstens das zurzeit beste Handy auf dem Markt. Das de facto aber auch schon veraltet ist, denn die Firmen entwickeln und forschen natürlich weiter, um ihre Entwicklungen noch stromsparender, effektiver, kleiner etc. zu machen. Ein Entwicklungsstillstand wäre weniger der Tatsache geschuldet, dass man tatsächlich nicht mehr weiterentwickeln kann, als vielmehr der, dass das Kapital aus ist oder man noch nicht über zwingend benötigte Strukturen in Fertigung o.ä. verfügt, um die Effektivität zu steigern. Ich denke davon sind wir aber weit entfernt.

Der ultimative Superlativ ist schlichtweg eine sinnfreie Bezeichnung für ein Gerät, eine Technologie (…),der/die/das über Spezifikationen und Eigenschaften verfügt, die so zwar noch nicht auf dem Markt waren, morgen aber schon wieder veraltet sind. Deswegen meine Bitte an die Werber, Journalisten und das schreibende Volk: Bitte lasst die Finger von „der/die/das beste … aller Zeiten!“ – diese Bezeichnung ist absolut nicht zutreffend und zeugt überdies nicht gerade von einem innovativen Wortschatz. Dann muss ich mich auch nicht mehr aufregen, wenn mir die ach so hippe und tolle Firma Apple das „beste iPhone aller Zeiten“ präsentiert. Zum wiederholten Male.

Prüfungsanmeldungen – abgeschlossen

Am 05. Oktober hat das Studentenleben an der Hochschule Ansbach mit dem dritten Fachsemester wieder so richtig angefangen. Und da ich selbst zum ersten MuK-Jahrgang gehöre, der nach neuer Prüfungsordnung ausgebildet wird, darf ich mich glücklich schätzen, das sogenannte „Orientierungssemester“ zu durchlaufen. Dafür wurde gegen Ende des zweiten Semesters eine stichzeitaktivierte Modulwahl online geschaltet, in der jeder Noch-MuK2er seine Wunschorientierungsmodule nach Prioritäten ordnen durfte. Die Absendezeit wurde protokolliert und aus dieser wurden unter Berücksichtigung der Modulpriorität an jeden Studenten bzw. jeder Studentin vier Orientierungsmodule vergeben.

Heute nun ist Stichtag für die Prüfungsanmeldungen, die seit Montag, dem 17.10. möglich waren – also zwei Wochen nach Beginn der Lehrveranstaltungen. Welche Sinn genau das hat, dass die Prüfungsanmeldungen so früh abgeschlossen sein müssen, erschließt sich mir nicht. Dafür bin ich aber auch bloß Student. Jedenfalls habe ich zeitig meine Prüfungen in den Orientierungsmodulen Animation (Herr Prof. Barta), Content Management Systeme (Herr Prof. Dr. Roderus), Motion Graphics (Herr LB Sklenarik) sowie Videopodcast (Frau Prof. Hermann) angemeldet. Zusätzlich zu diesen Orientierungsmodulen belege ich dann noch Social Media (Herr LB Gerlach), das eigentlich auch mit aufs Konto der Orientierungsmodule zählt. Allerdings habe ich es mir via Antrag anderweitig gutschreiben lassen.

Dass es so einen komplizierten Weg gehen muss, ist mir schleierhaft. Der Antrag war 2 Wochen unterwegs, bevor ich mich heute – also am Stichtag der Prüfungsanmeldung – für die Prüfung in Social Media anmelden konnte. Dabei wurde über die offiziellen Kanäle erst gar nicht aktiv kommuniziert, wie die Antragsstellung vonstatten gehen soll oder dass ein Antrag gestellt werden muss, sondern auf Anfrage ging dies von Student zu Student. Mich würde es also kaum wundern, wenn in der nächsten Woche – nach Ablauf des Anmeldezeitraums – der ein oder andere über den Verbleib oder Status seines Antrags nicht wirklich Bescheid weiß. Vielleicht wird die Frist auch verlängert, immerhin war die Sachbearbeiterin für die Anträge diese Woche ein paar Tage im Urlaub. So jedenfalls kann man niemandem übel nehmen, wenn der vorgeschriebene Anmeldezeitraum für die Prüfungen überschritten wird. Oder anders gesagt: Es herrschen suboptimale Verwaltungsstrukturen an der HS Ansbach.

Mein Studiengang ‚Multimedia & Kommunikation‘

Origin: EA’s Datenkrake

Seit heute ist Battlefield 3 für alle volljährigen Spieler hier in Deutschland offiziell im Handel käuflich erwerbbar. Eigentlich eine positive Meldung, denn den internationalen Wertungen nach ist es tatsächlich der heiß ersehnte Blockbustertitel geworden, den man sich als Spieler mit nervös-schweißverklebten Händen beim Sichten der ersten Trailer ausgemalt hatte. Entwickler Dice zaubert mit dem neuesten Teil der Battlefield-Reihe eine Schlachtfeldatmosphäre auf die heimischen Bildschirme, die ihresgleichen sucht – ganz egal, ob man jetzt auf die Konsolen oder den PC schaut. Und trotzdem wird es für mich als PC’ler erst einmal kein Battlefield 3 geben. Der Grund dafür hat mit dem Spiel an sich nichts direkt zu tun. Dennoch ist das Spielen ohne diesen Grund gar nicht erst möglich, ganz gleich ob ich mich in den Singleplayer stürzen oder eine Multiplayersession starten wollte. Die Rede ist von Electronic Arts Distributionsplattform Origin.

Battlefield 3 kann man als das Zugpferd für EA’s Konkurrenzplattform zu Valve’s Steam bezeichnen, wird dem Spieler das Programm doch wie damals beim Start des Konkurrenzprodukts auch aufgezwungen. Schön und gut, bei Valve hats vorher auch große Bedenken gegeben, letztlich haben sich diese aber als halb so wild erwiesen. Steam ist seit langem schon bei den Spielern angekommen und die größte Online-Distributionsplattform weltweit. Mancher mag sogar davon sprechen, dass Valve mit Steam erst einen Markt geschaffen hat. Und von diesem Kuchen möchte auch EA ein gehöriges Stück ab haben. So haben sich die Marketingleute zusammengerauft und ein Konzept ausgearbeitet, das aus dem stiefmütterlich behandelten und bei den Spielern alles andere als akzeptierten EA Download Manager eine Konkurrenzplattform schafft. Kein Wunder, liegen die Vorteile einer Online-Distributionsplattform doch klar auf der Hand: Man muss nicht mehr so große Mengen Datenträger in den Presswerken produzieren, Verpackungskosten entfallen, der gesamte Vertrieb wird einfacher. Und dem von den Publishern schon lange argwöhnisch betrachtete Gebrauchtspielemarkt konnte man ein Schnippchen schlagen. Nur: Wie genau platziert man so eine Plattform, die gänzlich unbekannt unter den Spielern ist. Für EA lautete diese Antwort: Man beschneidet die Konkurrenzplattformen, indem man die eigenen Titel künftig nur noch über das Produkt aus eigenem Hause online vertreibt. An für sich ein kluger Schachzug. Nur ist die Steam’sche Spielergemeinde so groß, dass ein Wechsel gar nicht gewünscht ist.

Also sattelt man alle noch erscheinenden PC-Titel auf Origin auf. So muss eine Plattform, die eigentlich keiner haben möchte, genutzt werden. Und das zu Nutzungsbedingungen und allgemeinen Geschäftsbedingungen, die es wahrlich in sich haben. GameStar hat im Rahmen eines Battlefield 3 Specials auf ihrer Webseite einen sehr interessanten Artikel online gestellt, der unter Federführung des Herrn Rechtsanwalts Schwenke die Details der Nutzung von Origin aufzeigt und weiter erläutert, sodass man das Juristendeutsch auch versteht. Immerhin werden Nutzungsbedingungen oder AGBs nicht ohne Absicht so verfasst, dass sie nur schwer greifbar sind.

EA nimmt dem Origin-Nutzer und damit Battlefield 3 Spieler die Rechte, indem Haftung und Gewährleistung ausgeschlossen werden. Lediglich das Löschen des Origin-Nutzerkontos bringt Abhilfe – was ein weiteres spielen unmöglich macht. Zusätzlich verhält sich EA’s Distributionsplattform wie Spyware, scannt den Rechner nach Soft- und Hardware ab, ohne dass der Nutzer dies explizit erlauben muss und überträgt die Daten in die EA’schen Rechenzentren. Dort werden die ermittelten Daten offiziellen Angaben zufolge zwar nicht an Dritte weitergegeben. Nur: Wofür sammelt man diese Daten dann?!

In Zeiten, in denen Bund und Länder sich selbst durch Spionagesoftware in die Medien bringen, in denen wir einen Bundesinnenminister mit Parteibuch der CSU in der Regierung sitzen haben, in denen sollten die Menschen so weit angefixt sein, dass sie sich um ihre Datensicherheit und ihren Datenschutz kümmern. Ich möchte und kann nicht glauben, dass es so viele Mark Zuckerbergs da draußen gibt, denen die Themen Datenschutz und Privatsphäre nichts mehr bedeuten. Die einem Privatunternehmen aus der Unterhaltungs- bzw. Videospielbranche einen Freifahrtschein zum Datensammeln erteilen, nur weil man ein Spiel spielen möchte. Wenn man sich im Nachhinein wundert, was man eigentlich mit sich hat machen lassen – dann dürfte es wohl zu spät sein.

Hier der Origin-Artikel auf GameStar.de

Was bedeutet eigentlich Fairplay?

Ja, ich bin ein Spieler. Ein richtiger Videospieler. Ein Angehöriger der Gattung Homo Ludens, die sich nicht mit Facebook-Spielen wie Farmville und Co. ihrer Freizeit entledigen oder auf ihrem Smartphone mit Minispielchen das Warten überbrücken. Ich zähle mich selbst zur Gruppe der sogenannten „Core-Gamer“. Darunter sind eben jene Videospieler zusammengefasst, die in aller Regel einen großen Bogen um Casual-Titel wie „Die Sims“ oder „Wii Sports“ machen. Aber Definitionsfragen sollen an dieser Stelle auch gar nicht vertieft werden. Vielmehr möchte ich etwas über die Ignoranz und Platzhirschattitüden der Spieler loswerden, die man tagtäglich auf den Servern rund um den Globus antrifft. In meinem ganz konkreten Fall betrifft das den Titel Battlefield: Bad Company 2.

Ja, ich mag Bad Company 2. Wegen der Möglichkeiten des zerstörbaren Terrains, der Grafik, dem Sound und dem flotten Spielgeschehen. Und weil es nunmal ein Spross der Battlefieldserie ist. Was ich allerdings nicht mag, ist das Verhalten vieler Spieler, die Runde um Runde auf den virtuellen Kampfschauplätzen ihr Bestes geben. Dabei zählt anscheinend allein das Ego. So landet man nicht selten in Teams, die gefühlt rein aus Snipern bestehen – das eigene virtuelle Ich einmal ausgenommen. Bei mir persönlich ist gerade der Sniper die Klasse, mit der ich bislang am wenigsten Punkte gesammelt habe und die für mich auch den geringsten Spielspaß bietet.

Ich stürze mich lieber mit dem Medic ins Getümmel und helfe meinem Team an der Front mit Medipacks und Defibrilator aus. Selbstlos hechte ich übers Schlachtfeld zu meinen verwundeten Kameraden und hole die Sterbenden zurück ins Leben. Das ist Sinn der Klasse, das nennt man Teamplay. Gehe ich aber einmal selbst getroffen zu Boden… Dann ist nur selten jemand zur Stelle, um mich mit einem kontrollierten Stromschlag wieder auf die Beine zu bringen. Ist doch ein anderer Medic zugegen, dann packt dieser den Defi oft genau in dem Moment aus, wenn das gegnerische Team gerade vorrückt und die Kugeln nur so um die Köpfe schwirren.

Doch diese kleinen Makel lassen sich noch verschmerzen, trage ich doch selbst die Schuld an diesem Spielspaßdämpfer. Immerhin spiele ich auf public-Servern in Squads mit Hinz und Kunz. Und nicht zusammen mit meinen Kumpels. Viel schlimmer allerdings, als ein suboptimal funktionierendes Squad, sind Teams, die mal so rein gar nicht ausbalanciert sind. Da treffen Veteranen mit Rang 50 und dicken Clantags auf freispielende Rookies. Wer einmal ein ordentlich funktionierendes Clan-Squad in Aktion gesehen hat, der weiß, dass man nicht mit Spatzen gegen Kanonen antreten kann – es fehlt einfach die Balance, die solch einen Kampf spannend und interessant machen würde. Naheliegendste Lösung sollte also sein: man tauscht einfach mal fröhlich durch und macht so die Teams ausgeglichener, das Match für beide Teams fordernder. Leider funktioniert das so gut, wie die Frauenquote in DAX-Unternehmen: Überhaupt nicht. Alles was im Spiel zählt, ist der Sieg. Fairness, Balance – überflüssiger Ballast. Wenn sich dann noch Spieler einklinken, die von einem Ende der Map aufs andere einen Abschuss nach dem anderen holen, vergeht schnell die Lust am Spiel. Vielleicht ist das aber nur die Verbitterung eines Spielers, der aus Gründen der Balance und des Fairplays auch ins Verliererteam wechselt.

Blogpremiere – der erste Eintrag

Hallo Welt, Internet, Bloggemeinde – und alle anderen da draußen. Willkommen auf diesem, meinem Blog! Oder besser gesagt: Dieser Blogbaustelle. Aber bevor ich hier überhastet meine Pläne für den weiteren Aufbau dieser Plattform preisgebe und über kommende Themenschwerpunkte schwadroniere, soll es erst einmal eine kleine Beschreibung der Person geben, die hier fortan bloggen wird. Damit zumindest schon mal etwas sinnvolles hier zu finden ist.

Mein Name ist Stefan Ehring und das Licht der Welt habe ich am 05. März 1986 inmitten des Ruhrgebiets erblickt. Zu meinem Glück war zu diesem Zeitpunkt die Hochzeit der Schwerindustrie bereits vorbei, sodass ich als Kind der ehemaligen Kumpelstadt Essen auch tatsächlich etwas vom Sonnenlicht hatte. Kindheit und Jugend verbracht habe ich in der Nachbarstadt Mülheim an der Ruhr.

Nach einem unspektakulären Grundschulaufenthalt bin ich zehn lange Jahre zum Schulzentrum an der Kleiststraße in Mülheim-Heimaterde gependelt, um dort im Sommer 2006 mein Abitur zu machen. Mit der Hochschulberechtigung in der Tasche ging es ans Leisten des Zivildienstes in einem Mülheimer Altenheim, um dann im darauf folgenden Jahr 2007 die Ausbildung zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien, Schwerpunkt Print, Fachrichtung Gestaltung und Technik bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft in Essen zu beginnen. Zweieinhalb Jahre später habe ich mich offiziell Mediengestalter nennen sowie ein weiteres halbes Jahr als technischer Angestellter in der HOCHTIEF Unternehmenskommunikation verbringen dürfen.

Seit September 2010 darf ich mich nunmehr offiziell Franke bzw. Neufranke nennen, denn es hat mich hinaus in den Södosten der Republik gezogen, genauer gesagt in die Frankenstadt Nürnberg. Von dort pendle ich seither zur Hochschule Ansbach, wo ich im Oktober 2010 den Bachelor-Studiengang Multimedia und Kommunikation (oder kurz: MuK) belegt habe.